Mobile Notstromversorgung
Veröffentlicht am 17. Mai 2017
Netzersatzanlage für unterbrechungsfreien Betrieb eines Rechenzentrums
Für das von der Maschinenbaufirma Stiegele Stromerzeuger geplante Projekt waren zwei baugleiche Anlagen mit je vier Container erforderlich.
In den beiden größten Containern einer Anlage, mit den beeindruckenden Abmessungen von je 16.5×3.5×3.6 m (LxBxH), sind das Aggregat sowie die Regel- und Steuertechnik untergebracht. Sie stehen übereinander und sind miteinander gekoppelt.
Zu den zwei Anlagen gehören jeweils noch ein Tank- und ein Akku-Container. Die Räume für das Aggregat und den Tank sind mit einer Wanne von 100mm Höhe versehen worden, um auslaufen von Dieselöl zu verhindern.
Die Haupt-Container sind nach außen hin wärme- bzw. schallgedämmt und haben zusätzlich eine Brandschutzauskleidung. Hinzu kommen Trennwände, Wettergitter, Fluchttüren mit Panikschlössern und Außentreppen. Außerdem sind die Container mit Be- und Entlüftungsöffnungen sowie Öffnungen für Rohrleitungen und Elektrokabel versehen.
Selbstverständlich ist das ganze Projekt ohne statische Berechnung nicht möglich, denn der schwerste der vier Container musste zum Beispiel mit einem Gesamtgewicht von 58 t gerechnet werden. Alleine der seitlich angebrachte und über 11m aufragende Schalldämpfer für die Abluft hat ein Gewicht von 2 t.
Größte Anlage der Firmengeschichte
Laut Geschäftsführer Uwe Stiegele ist das die größte Notstromanlage, die bisher in seinem Unternehmen gefertigt wurde. Acht Wochen haben 30 Mitarbeiter am Ausbau der Anlage gearbeitet. Zwei MTU-Dieselmotoren mit je 20 Zylindern und 3.300 PS bringen eine Leistung von 2.135 kW/h.
600 Liter Diesel verbrauchen beide Motoren in der Stunde. Jedes Aggregat verfügt über einen Tank mit einem Volumen von 25.000 Liter, damit ein Notbetrieb von 40 Stunden aufrechterhalten werden kann.
Das Besondere an jeder der beiden Anlagen ist ein Batterie-Container, der für eine unterbrechungsfreie Stromversorgung sorgt. Jeder der Akku – Container kann im Notfall einen achtminütigen Stromausfall überbrücken, sollten die Dieselmotoren nicht sofort anspringen. Der Dieselmotor ist jedoch im Normalfall innerhalb von 15 Sekunden in Betrieb.
Das Gesamtgewicht einer Anlage beträgt 170 t.
Zur Vorbereitung des Transports musste ein sechsachsiger 350 t – Autokran mit Zusatzgewichten von 75 t versehen werden. Alleine der Aufbau des Spezialkrans dauerte eine Stunde. Neun Tieflader brachten die komplette Notstromanlage zum Endkunden.
Einsparung von Kosten
Die Vorteile des Containers gegenüber dem Einbau in Gebäuden liegen auf der Hand. Die Technik kann beim Anlagenhersteller im Werk vorgefertigt und eingebaut werden. Schnittstellenprobleme entfallen. Die schnelle und mobile Einsatzmöglichkeit sparen Zeit. Eine servicefreundliche Bauweise sowie die durchdachte Konstruktion ermöglichen eine kostengünstige Wartung.